Unser Clubhaus

Unsere Heimat – das obere Torhaus in Grimma


Unser Clubhaus ist das Obere Torhaus des ehemaligen Rittergutes Böhlen und wurde uns von der Stadt Grimma 2008 zur Nutzung als Vereinsheim überlassen. Wie sich die Sache dann entwickelte ist im unten stehenden LVZ-Artikel nach zu lesen. Gern begrüßen wir in unserem Domizil auch Gäste. Jeden 1. Freitag ab 21:00 Uhr ist unser öffentlicher Stammtisch. So kommt ihr hier her:


Artikel der © LVZ-Online, 12.07.2011

Grimmas Kartoffelkäferbande bekommt das Torhaus
Silke Hoffmann

Grimma. Das „große Krabbeln“ ist heute und morgen bei den Grimmaer Kartoffelkäfern angesagt, bei der legendären und seit vielen Jahrzehnten in Grimma bekannten Bikertruppe mit den gelb-schwarz gestreiften Helmen. In und um ihr Vereinsgebäude, dem Torhaus im Grimmaer Ortsteil Böhlen, startet ein Arbeitseinsatz, bei dem unter anderem das Umfeld schöner gestaltet werden soll, Arbeiten an der Elektrik zu tun sind und das Lager durch das Einbringen von Zwischenböden übersichtlicher eingerichtet wird. Immerhin wurde jetzt dem Biker-Verein das Haus mit Stadtratsbeschluss übertragen.

Im Januar 2008 bekamen die Kartoffelkäfer das Torhaus von der Stadt Grimma zur Nutzung übergeben, nachdem man es zum Verkauf ausgeschrieben hatte, aber keine Interessenten fand, die es für die Summe von 23 000 Euro kaufen wollten. Ordentlich Zeit, Geld und Kraft investierten die rund 50 Männer und Frauen und auch Familienangehörige seither in ihr Vereinsgebäude. Präsident Tilo Urban und sein Vize, Klaus Kobuch, zählen auf: Der Hof wurde umgestaltet, das kleinere Eisentor und die alten Kastenfenster gestrichen, innen und außen war an vielen Stellen zu putzen und dann zu streichen, neue Toiletten und Waschbecken kamen rein, die Fußböden mussten einschließlich einiger Balken erneuert werden, Elektrik war zu verlegen, ein kaputter Ofen flog raus, dafür kam ein Kamin rein, teilweise war die Dachrinne zu reparieren… Aus drei kleinen Zimmern im Obergeschoss entstand ein großer Gemeinschaftsraum, in dem die Käfer nun regelmäßig ihre Vereinsversammlungen und kleinere Feiern durchführen.

Bei allem, was die handwerklich versierten „schweren Jungs“ in den dreieinhalb Jahren selbst am bislang stadteigenen Gebäude herrichteten, kam jetzt mit dem maroden und pilzbefallenen Dach des Torhauses schon etwas stärkerer Tobak ins Spiel. Eine Grimmaer Dachdeckerfirma besah sich den Schaden und schätzte die Kosten auf rund 30 000 Euro. Die von der Stadt Grimma als Eigentümer zu berappen wären. Allerdings – der Wert des Grundstücks beträgt nach neuen Schätzungen gerade mal 10 000 Euro. Und so schlug die Stadt einen ungewöhnlichen Deal vor, auf den die Kartoffelkäfer eingingen: Dem Verein wird das Gebäude übertragen, der kümmert sich um die Dachsanierung, und die Stadt gibt dafür einen Zuschuss von 10 000 Euro für Materialkosten. Im Stadtrat ging das einstimmig mit vier Enthaltungen durch.

Tilo Urban und seine Kartoffelkäfer freuen sich jedoch über den Stadtratsbeschluss. „Dass wir das Torhaus jetzt richtig haben, motiviert doch“, sagt er. „Bei uns im Verein sind eine Menge Handwerker, und wir können viel in Eigeninitiative machen. Ondré Bierling hat eine Dachdeckerfirma, er kann planen und das Material bereit stellen. Mal sehen, ob wir dann gemeinsam dieses Jahr noch anfangen können, das Dach in Ordnung zu bringen.“

Vielleicht, so schauen Urban und Kobuch schon ein bisschen in die Zukunft, könnte es sogar mehr werden als nur die Dachreparatur. „Beim Einzug vor drei Jahren hat uns eine liebe Nachbarin ein altes Bild vom Torhaus geschenkt, bei dem oben auf dem Dach so eine Art Glockenturm zu sehen ist“, erzählt Tilo Urban. Beim näheren Untersuchen habe man noch Aussparungen, Gewichte und Ketten einer einstigen Uhr gefunden. „Mal sehen, ob es ohne sehr großen Aufwand möglich ist, den Turm mit der Uhr wieder aufzubauen.“ Vielleicht gebe es ja noch irgendwo Unterlagen dazu. Die Käfer würden sich darüber auf jeden Fall sehr freuen.